Globale Vernetzung ist für die Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine Selbstverständlichkeit und eine der wesentlichen Voraussetzungen für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Als internationaler Ort des Forschens und Lehrens hat sie sich in ihrer Internationalisierungsstrategie und in ihrem Leitbild in besonderer Weise der Grenzüberschreitung zwischen den Nationen und Kulturen verpflichtet. Dabei versteht sie Internationalisierung als Querschnittsaufgabe, die in allen Wissenschafts- und Verwaltungsbereichen verankert ist. Rund 400 europäische Partnerhochschulen im ERASMUS-Programm und weitere 115 Partnerschaften mit Hochschulen auf allen Kontinenten ermöglichen Studierenden, Wissenschaftler/-innen, Künstler/-innen und Verwaltungsmitarbeiter/-innen weltweite Mobilität.
In jedem Studiengang der JGU ist es möglich, ein oder zwei Semester im Ausland zu verbringen. Darüber hinaus gibt es an der JGU spezielle Studiengänge und Module, die gemeinsam mit ausländischen Hochschulen angeboten werden. Mit mehr als 650 fremdsprachigen Lehrveranstaltungen und zahlreichen Fremdsprachenkursen bereitet die JGU ihre Studierenden auf den internationalen Arbeitsmarkt vor.
Europäische Universität im Netzwerk FORTHEM
Seit ihrer erfolgreichen Bewerbung im Rahmen der "European Universities Initiative" der Europäischen Kommission im Jahr 2019 ist die JGU "Europäische Universität". Sie koordiniert das Netzwerk FORTHEM, dessen Mitglieder – die Universitäten in Dijon, Jyväskylä, Mainz, Opole, Palermo, Riga und Valencia – innovative Formen der internationalen Zusammenarbeit in Lehre und Forschung und der Kooperation mit regionalen, außeruniversitären Partnern entwickeln.
Interkulturalität als Forschungsthema
Ein Alleinstellungsmerkmal der JGU in puncto Internationalisierung stellt der Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim dar. Er ist nicht nur eine der führenden europäischen Ausbildungsstätten für Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie für Übersetzerinnen und Übersetzer, sondern greift Interkulturalität auch in großer Breite als Forschungsthema auf. Letzteres gilt auch für das Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) – eine interdisziplinäre Forschungsplattform der JGU, die den interkulturellen Dialog auf dem Campus wissenschaftlich begleitet.
Die Internationalisierungsstrategie der JGU
Die Strategie zur Internationalisierung der JGU und ihrer Fachbereiche wurde im Februar 2019 durch den Senat verabschiedet und dient als Grundlage für die Festlegung eines konkreten Maßnahmenkatalogs, der im Jahr 2020 fertiggestellt werden soll. Die Strategie orientiert sich an den folgenden Zielen:
- Verbunden in einer Welt – Partnerschaften und Netzwerke ausbauen: Die JGU wird in den kommenden Jahren ihr internationales Kooperationsnetzwerk ergänzen und verdichten. Dahinter steht die Motivation, neue Perspektiven zu gewinnen, gemeinsam mit und von den Besten zu lernen, internationalen Standards zu entsprechen und diese Standards selbst mitzugestalten.
- Gutenberg Campus – "lnternationalization at Home": Grundlage aller internationalen Aktivitäten der JGU ist ein weltoffener, mehrsprachiger und interkultureller Campus in Mainz und Germersheim. Dieses internationale Forschungs-, Lehr-, Lern- und Arbeitsumfeld soll alle Mitglieder der Universität einbinden. Neben der Förderung einer internationalen Arbeits- und Lebenskultur beziehen die Maßnahmen zur "lnternationalization at Home" auch die Internationalisierung der Curricula der JGU mit ein.
- "Hochschule ohne Grenzen" – Auslandsmobilität steigern: lm Hinblick auf die Auslandsmobilität ihrer Studierenden schneidet die JGU bereits heute im bundesdeutschen Vergleich sehr gut ab. Neben der weiteren Steigerung der Auslandsmobilität von JGU-Studierenden sollen Auslandsaufenthalte von Lehrenden, Forschenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefördert sowie Maßnahmen für Gaststudentinnen und -studenten, Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler sowie für Gäste in der Verwaltung, der Kunsthochschule Mainz und der Hochschule für Musik Mainz ausgebaut werden.
- Ausländische Talente gewinnen – Marketing und Recruiting: Die Attraktivität der Studienangebote und die Forschungsqualität sind ein wesentlicher Faktor für die Gewinnung qualifizierter ausländischer Studentinnen und Studenten, Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs kommt es darauf an, die JGU in den kommenden Jahren international sichtbarer zu machen und ihre Zielgruppen im Ausland optimal anzusprechen.
- Willkommen in Mainz – Startbedingungen optimieren: Die JGU möchte ihr Service- und lntegrationsangebot für ausländische Studentinnen und Studenten, Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kontinuierlich verbessern. Mit dem Aufbau eines zentralen Welcome Centers und weiterer lnformations- und Servicestellen wurden erste Schritte gemacht, die es zu konsolidieren und auszubauen gilt, damit alle Facetten der Mainzer Willkommenskultur – vom ersten Kontakt mit der JGU über das Zulassungsverfahren bis in den Alltag des Fachstudiums beziehungsweise der Forschungstätigkeit auf dem Campus – nahtlos in einander greifen.
- Internationalisierung unterstützen – lnternationaIisierungsmonitoring: Die JGU stützt ihre Internationalisierungsstrategie auf ein "Kennzahlenset Internationalisierung", dessen Daten in enger Zusammenarbeit zwischen zentralen und dezentralen Einrichtungen erhoben werden. Dieses Kennzahlenset dient der Hochschulleitung als Entscheidungsgrundlage für die Etablierung neuer geographischer Aktivitätsschwerpunkte, für die Förderung fächerübergreifender internationaler Forschungs- und Lehrpartnerschaften und für die Steuerung der campusweiten Fortbildungs-, Betreuungs- und Mobilitätsangebote.
Bei der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie arbeiten die Fachbereiche, die zentralen Abteilungen und Stabsstellen, die zentralen Einrichtungen, die Partnerschaftsbeauftragten, die ERASMUS-Koordinatorinnen und -Koordinatoren sowie mehr als 30 Beratungsstellen der JGU Hand in Hand. Die JGU unterstützt ihre Mitglieder bei der Internationalisierung durch eigene Fördermittel und bietet ihren ausländischen Gästen einen umfassenden "Welcome Service".